Ein Pflegegrad drückt einfach gesagt aus, wie hoch die Pflegebedürftigkeit eines Menschen ist. Die Pflegebedürftigkeit kann z. B. infolge einer Krankheit oder eines Unfalls entstehen und sich immer mehr in den Alltag einschleichen, so dass man auf pflegerische Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes angewiesen ist. Je nachdem wie groß die Beeinträchtigung des Betroffenen im Alltag ist, so wird der Pflegebedürftige anhand der Begutachtung in einen entsprechenden Pflegegrad eingestuft. Bevor der MDK zur Visite kommt, macht es Sinn, ein Pflegetagebuch zu führen, um alle Arbeiten, die nicht mehr vom Pflegebedürftigen ohne Unterstützung erledigt werden können, aufzuschreiben (hier die Zeiten, die dafür in Anspruch genommen werden).

Pflegegrad 1 beschreibt die geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit. Pflegegrad 2 zeigt die Erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit. Pflegegrad 3 ist die schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit. Pflegegrad 4 wäre die schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit. Pflegegrad 5 deutet auf die schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung hin.

Um einen Pflegegrad zu erhalten, müssen Sie Ihre Pflege-/Krankenkasse benachrichtigen, dass Sie einen Pflegegrad beantragen möchten. Sie bekommen durch den MDK (medizinischer Dienst der Krankenkasse) einen Termin zur Begutachtung im häuslichen Bereich. Vorher raten wir zu einem Beratungsgespräch mit unserem Pflegedienst, um alle Möglichkeiten vorher zu prüfen. Wir helfen Ihnen gern bei der Antragstellung und wir stehen Ihnen auch bei der Visite durch den MDK zur Seite.

Um einen Pflegedienst zu beantragen, rufen Sie einfach bei Ihrer Pflegekasse an. Diese geben Ihnen eine Liste mit den zugelassenen ambulanten Pflegedienstleistern zur Hand.

Bei der Suche nach einem Pflegedienst kann man sich auch an den Pflegestützpunkt, an die Sozialstation im Krankenhaus und an die Seniorenbetreuung wenden.

Wir können zwischen Sachleistungen, Geldleistungen und Kombinationsleistungen unterscheiden. Die Sachleistungen beziehen sich auf die pflegerischen Leistungen, die von einem professionellen Pflegedienst übernommen werden. Die Versorgung der Pflegebedürftigen erfolgt durch einen ambulanten Pflegedienst. Der Pflegebedürftige wird in der häuslichen Umgebung betreut.

Das Pflegegeld ist eine Form der staatlichen Hilfe für Pflegebedürftige. Diese Leistungen dienen dazu, pflegebedürftigen Personen, die nicht in eine stationäre Pflegeeinrichtung wollen, eine häusliche Pflege zu ermöglichen. Um das Pflegegeld überhaupt in Anspruch nehmen zu können, muss ein Pflegegrad vorhanden sein.

Kombinationsleistungen sind eine Kombination von Pflegesachleistungen, die von einem Pflegedienst erbracht werden und von Pflegegeld, das dem Pflegebedürftigen mit einem anerkannten Pflegegrad zusteht. Die häusliche Pflege und die Leistungen des Pflegedienstes werden miteinander als sog. Kombileistung zusammengefügt.